Notfall- und
Militärmedizin/Kriegschirurgie Feldbesteck weißem Leinentuch und Lederrolle,
vermutlich WW I., |
Die Medizinhistorische Sammlung Aachen |
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Bereits aus der Antike gibt es Zeugnisse
über die Behandlung von Kriegsverletzungen und spätestens seit dem
Spätmittelalter und dem Übergang zu Söldnerheeren gehörte
die Kriegschirurgie zu den grundlegenden Fähigkeiten des Wundarztes. Im
18. Jahrhundert kam es zu Gründungen spezieller Ausbildungsstätten
für Armeeärzte. Während des Ersten Weltkriegs sahen sich diese
durch die Entwicklung der Massenvernichtungswaffen vollkommen unvorbereitet
vor völlig neue Herausforderungen gestellt. Dies führte unter anderem
zu einer zunehmenden Bedeutung der Naturwissenschaften und ihrer Methoden,
zum Beispiel der Röntgendiagnostik, der Impfung zur Vermeidung von
Seuchen und der Bluttransfusion. Schließlich wurden die Methoden der
Behandlung und Versorgung der Kriegsverletzungen während des Zweiten
Weltkriegs und den Folgejahren noch weiterentwickelt und gaben wichtige
Impulse auch für die zivil genutzte Medizin. Resümierend war die
Kriegschirurgie ein Vorläufer der Notfallmedizin. Die Aufgabe der
Notfallmedizin besteht in der schnellen Versorgung von akut lebensbedrohlich
verletzten Patienten. Zwar ist die Hilfe bei Verletzungen und Notfällen
durch andere Personen seit Jahrhunderten eines der Gebote der christlichen
Moral, jedoch verfügte man einfach nicht über die effektiven Mittel
und Möglichkeiten der heutigen Zeit. Neben Krankenwagen und Ambulanzen
sind Bluttransfusionen, Infusionen, Intubationen
und die maschinelle Beatmung wirksame, zielgerichtete Errungenschaften der
modernen Medizin. Das erste so genannte „Klinomobil“ von 1957
sollte die Klinik zum Patienten bringen. Heute geht die am Unfallort
vorgenommene Notfallversorgung nahtlos in die Versorgung und Weiterbehandlung
in der Klinik über, was die Überlebenschancen der Unfallopfer
maximiert, jedoch noch keineswegs garantiert. |